Sanierung und Teilumnutzung denkmalgeschützte Hofanlage
Zeitraum
Aufgabe
Der kleine Hof liegt idyllisch an der Grenze zu einem Landschaftsschutzgebiet am Ortsrand von Aachen Brand am Ende einer Privatstraße in einem Hanggrundstück mit Weitblick auf das Hohe Venn. Der Hof liegt seit dem Ableben des ehemaligen Eigentümers 2010 leer. Die Hofanlage umfasst ein unterkellertes, zweigeschossiges Wohnhaus mit angrenzender Tenne und einem nachträglich angebauten Maschinenunterstand, eine Scheune mit Heuboden und Stallanbau sowie einen weiteren länglichen Maschinenunterstand.
Scheune und Herrenhaus inkl. Tenne stehen unter Denkmalschutz. Nun werden die Gebäude zu einer familiengerechten Wohnnutzung aktiviert, wodurch eine nachhaltige Nutzung der denkmalgeschützten Bausubstanz sichergestellt werden soll.
Die Scheune verfügt über Wände aus Ziegel- und Bruchsteinmauerwerk, eine Kappendecke als Zwischendecke und einen Pfettendachstuhl mit einem zentral im Raum gelegenen Dachbinder, sowie einer Dacheindeckung aus Tonziegelhohlpfannen. Beim heutigen Wohnhaus handelt es sich um einen länglichen Bruchsteinbau. Die wehrhaft wirkende Fassade ist durch eine strenge Fensteranordnung gegliedert. Die Blausteineinfassungen der Fenster scheinen teilweise erneuert worden zu sein, vermutlich im Zusammenhang mit dem Austausch der historischen Fenster durch Kunststoffelemente. Hofseitig ist neben der Eingangstür der alte Torbogen der ehemaligen Tenne zu erkennen. Der Dachstuhl und auch die Hohlpfannendeckung mit Strohpuppen scheinen ursprünglich zu sein.
Die Scheue mit Stallanbau wird künftig zum Einfamilienhaus. Das Herrenhaus inkl. Tenne und Maschinenunterstand werden in ein Zweifamilienhaus umgebaut. In konstruktiver Zusammenarbeit mit der unteren Denkmalbehörde wurde die Planung bereits im frühen Vorentwurfsstadium abgestimmt und eine denkmalrechtliche Erlaubnis erteilt.
Die vorhandene Raumstruktur bleibt erhalten. Der nicht erhaltenswerte Maschinenunterstand aus den 70ger Jahren wird durch einen Neubau in Holzbauweise ersetzt.
Ein Spiel aus Lufträumen, Emporen, Lichteinfall über Dachflächenfenster schafft Weite und Helligkeit trotz der introvertierten Fassaden der Gebäude. Prägende Gestaltungsmerkmale wie die Kappendecke des Stalls, das Bruchsteinmauerwerk und die Dachkonstruktion werden aufgearbeitet, ertüchtigt und in Szene gesetzt. Neue Bauteile werden in leichter Holz-Stahlbauweise ergänzt.
Es erfolgt eine Sanierung nach dem Effizienzhaus-Denkmal Standard unter Berücksichtigung der WTA Richtlinien.
Schuppen und Scheune erhalten eine nachträglich Bauwerksabdichtung. Sparren und Dacheindeckung werden erneuert, um die erforderlichen Dämmstärken und die bauphysikalisch notwendige Unterspannung und Hinterlüftung der Eindeckung sicherzustellen. Das Dach des Schuppens erhält aufgrund seiner geringen Dachneigung ein wasserdichtes Unterdach. Dieses wird mit wiederverwendeten Hohlpfannen aus dem Rückbau eingedeckt. Die Backsteinfassade des Hautgebäudes wird neu verfugt und ziegelrot geschlämmt, um für die Innendämmung den notwendige Schlagregenschutz herzustellen. Die Giebelseiten des Stalles und die Fassade des Anbaus erhalten eine gedämmte Vorhangfassade mit Holzverbretterung in Bodendeckelschalung. Innenseitig werden diese Wandstücke je nach vorgefundener Steinqualität nur gereinigt und neu verfugt oder geschlämmt. Die Bruchsteinaußenwände des Haupthauses werden von innen mit einem diffusionsoffenen Innendämmsystem versehen.
Fenster und Außentüren werden mit schlanken Rahmenprofilen und zweifach-Isolierverglasung hergestellt. Dort, wo erforderlich, werden neue Fensteröffnungen ergänzt. Sie ordnen sich in Ihrer Größe den vorhandenen Wandöffnungen unter und bilden in Ihrer hochrechteckigen Geometrie bewusst einen Kontrast zu den ursprünglichen Öffnungsformen. Sie werden gestalterisch durch Metallzarge, Alu-Fensterbank und Sturzwinkel anstelle eines
Die Holzbalkendecken bleiben einschl. Hobeldielen und intakter Putzschicht auf Plisterlattung erhalten. Balkenköpfe im Mauerwerk werden je nach Grad der Schädigung ausgetauscht. Auf den Dielen wird ein schlanker Fußboden mit Trittschalldämmung und Fußbodenheizung aufgebaut.
Leistungen:
HOAI Leistungsphasen 1 bis 8